1. Deutsches Arbeiter- Turn- und Sportfest

Die folgenden Informationen stammen aus "125 Jahre TV Hausen - das Buch zum Fest", Text: Harald Mark

Die Teilnahme einer Delegation des TV Hausen am 1. Deutschen Arbeiter- Turn- und Sportfest vom 22. bis 25. Juli 1922 in Leipzig muss für den gesamten Verein angesichts des Übertritts in den Arbeiter-Turn- und Sportbund (ATSB) eine Selbstverständlichkeit gewesen sein. Schon Ende 1921 regte der damalige Schüler-Turnwart Christian Sauer an, eine "Musterriege aufzustellen, damit mit den Übungen bald begonnen werden kann". Und im Februar 1922 wurde eine besondere Kasse gegründet, um es zu ermöglichen, "an den großen Turntagen in Leipzig teilzunehmen".

Welch große innen- und außenpolitische Bedeutung das Fest hatte, zeigen Presseberichte über dessen Verlauf: "Eine Besonderheit dieses Festes bestand darin, dass Arbeitersportler aus 15 verschiedenen Nationen, darunter die belgischen, französischen und amerikanischen Delegierten des Arbeitersports, teilnahmen, das heißt dreieinhalb Jahre nach Kriegsende Angehörige der ehemaligen Feindstaaten deutschen Arbeitern öffentlich die Hand zur Versöhnung reichten und damit die Kraft internationaler Solidarität bekundeten."

Am Hauptfesttag zeigten im strömenden Regen 16.000 Turner auf dem Festplatz ihre Freiübungen - und der TV Hausen war dabei.

Das Foto (oben) wurde in Leipzig gemacht und zeigt im Einzelnen:

Johannes Ott, eine unbekannte Person, Jakob Döbert, Daniel Wiegang (obere Reihe), schräg darunter: Nikolaus Grasmück.

Die Turnerriege: Christian Sauer, Anton Döbert, Nikolaus Sattler, Heinrich Röll, Kaspar Sattler, Anton Picard, Nikolaus Keller, Josef Kaiser, Josef Malad.

Sitzend davor: Nikolaus Bernardus, Peter Seib, Valentin Mahr, Sebastian Döbert ("Dickbastian", Fahnenträger), Josef Paul, Georg Keller, Karl Kreher.

Vorne: Peter Perl, Johann Döbert.

Erwähnenswert für die Vereinsgeschichte ist, dass dieses Foto die bislang deutlichste Darstellung bzw. Dokumentation der 1863 geweihten Vereinsfahne zeigt und dass die im Vordergrund gezeigte Tafel die Inschrift "Hausen hinter der Sonne" trägt. Diese Bezeichnung für die Gemeinde Hausen existierte bereits seit dem 14. Jahrhundert und wurde zur Unterscheidung zu anderen Orten mit dem gleichen Namen benutzt.